Nach der erfolgten Befruchtung gibt es bald wieder Saatschoten mit vielen Saatkörnern zu ernten. Nach vielerlei Anfragen geben wir ein paar Erläuterungen und erklären, die Saat richtig einzuschätzen.
Wichtig ist vor allem, keine Saatkapseln vor dem Ablauf von mindestens 60 Tagen nach der Befruchtung abzunehmen und zu öffnen. Wer dies vorher aus purer Neugier tut, bricht den Reifeprozeß ab und erhält i.d. R. weiche Saatkörner, die niemals keimen werden. Also: Bitte warten - hier lohnt es immer!
Saatkörner von Hosta sollen immer schön schwarz sein, von fester Natur mit gut ausgebildeten Windfahnen, Braun als Kornfarbe ist selten, Zwischentöne gibt es auch. Wer ein Saatkorn zwischen zwei Finger nimmt, soll bei der guten Qualität immer den Keimling als Verdickung erfühlen können. Wird die Windfahne durch Reiben entfernt, kommt ein schmutzig-weißes Körnchen zum Vorschein, vielleicht ein braunes, mal richtig rund, mal etwas spitz zulaufend (aber dafür braucht man dann schon mal eine Lupe).
Wie das denn mal so ist, bilden die vielen Hostasorten unterschiedlich viele Körner pro Saatschote aus: von 1 bis über 45! Die Länge der Saatschote spielt dabei eine gerínge Rolle, denn es gibt große und kleine Saatkörner. Aber eines ist sicher: die Überraschung bleibt! Das Auspulen der Saat im Winter zählt zu den großen Vergnügungen - dies sei glaubhaft versichert!
Saatschoten können ruhig nass werden: die Natur weiß ja immer, was sie tut. Selbst schmierige, feuchte Kapseln enthalten nach der besagten Wartezeit schöne schwarze Saatkörner, die nach der Trocknung (= einfach ein paar Tage offen liegen lassen) entweder ausgesät werden oder ins "Lager" kommen können.
Die Form der Saatschoten ist nicht ausschlag-gebend für Saat oder Reifeprozeß. Auch völlig krumme Schoten ergeben keimfähiges Saatgut, vielleicht nicht so viele Körner.
Es gibt Hosta-Sorten, die mit nur kleinen Saatschoten und nur wenig Körnern einem Züchter manchmal "das Leben schwer machen können"