Aufpassen beim Öffnen der geernteten Saatschoten! Es kann sein, dass sich in der Schote Saatkörner befinden, die schon mit dem Keimen angefangen haben. Der Keim tritt an der Stelle aus, an der früher der "Anker" saß, mit dem das Saatkorn in der Schote befestigt war (linkes Korn oben - ggfs.:Lupe!) Diese kleinen neuen Pflänzchen kann man in feuchte Anzuchterde setzen, warm stellen und im Winter zusehen, wie sich langsam eine neue Hosta entwickelt. Licht ist in der ersten Zeit nicht so wichtig, aber austrocknen lassen des Substrates führt unweigerlich zum Absterben - aus die Maus. Sind erste Blätter zu sehen, muss Licht (z.B. LED-Lampe) dazu. Probieren Sie es aus!
Immer wieder frustrierend: Da kauft man für viel Geld eine ganz besondere Hosta, zwecks Verwendung als Mutterpflanze neuer Sorten, und dann stellt man fest, dass es keine Saat gibt: entweder gar keine oder nur weiße Saat, die zu nichts taugt. Also bleibt nur die Freude an der Betrachtung der eigentlichen Pflanze im Garten. Hosta 'The Sweetest Thing' gehört auch dazu - leider...
Zu den Saatschoten
Nach der erfolgten Befruchtung gibt es bald wieder Saatschoten mit vielen Saatkörnern zu ernten. Nach vielerlei Anfragen geben wir ein paar Erläuterungen und erklären, die Saat richtig einzuschätzen.
Wichtig ist vor allem, keine Saatkapseln vor dem Ablauf von mindestens 60 Tagen nach der Befruchtung abzunehmen und zu öffnen. Wer dies vorher aus purer Neugier tut, bricht den Reifeprozeß ab und erhält i.d. R. weiche Saatkörner, die niemals keimen werden. Also: Bitte warten - hier lohnt es immer!
Saatkörner von Hosta sollen immer schön schwarz sein, von fester Natur mit gut ausgebildeten Windfahnen, Braun als Kornfarbe ist selten, Zwischentöne gibt es auch. Wer ein Saatkorn zwischen zwei Finger nimmt, soll bei der guten Qualität immer den Keimling als Verdickung erfühlen können. Wird die Windfahne durch Reiben entfernt, kommt ein schmutzig-weißes Körnchen zum Vorschein, vielleicht ein braunes, mal richtig rund, mal etwas spitz zulaufend (aber dafür braucht man dann schon mal eine Lupe).
Saatschoten können ruhig nass werden: die Natur weiß ja immer, was sie tut. Selbst schmierige, feuchte Kapseln enthalten nach der besagten Wartezeit schöne schwarze Saatkörner, die nach der Trocknung (= einfach ein paar Tage offen liegen lassen) entweder ausgesät werden oder ins "Lager" kommen können.
Es gibt Hosta-Sorten, die mit nur kleinen Saatschoten und nur wenig Körnern einem Züchter manchmal "das Leben schwer machen können"